Akupunktur

Akupunktur gehört zu den ältesten medizinischen Heilverfahren. Das älteste und beutendste Werk der chinesischen Medizin ist das „Huang Di Nei Jing“ , das Buch des „Gelben Kaisers“ (2697 – 2596 v. Chr.). In diesem Werk wurde bereits das gesamte Akupunkturwissen der damaligen Zeit zusammengetragen.

Die Akupunktur kann definiert werden als eine Reiztherapie an der Körperoberfläche, die auf das Körperinnere wirkt. Auf (topographisch) definierten Bahnen (Meridianen) unter der Haut fließt ein Energiestrom - Qi-Fluss.

Akupunktur hat sich besonders bewährt bei Migräne, Schmerzen des gesamten Bewegungsapparates, anderen chronischen Schmerzzuständen, Neuralgien und Tinnitus.

Auch bei Allergien, Neurodermitis, Schlafstörungen, klimakterischen Beschwerden, schmerzhaften Regelblutungen, Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, allgemeiner Schwäche wird Akupunktur erfolgreich eingesetzt.

Ziel der Behandlung ist es, über geeignete Orte unter der Haut - den Akupunkturpunkten - den Qi-Fluss zu erreichen und zu modulieren. Beispielsweise werden Blockaden gelöst oder der Qi-Fluss gekräftigt oder krankhaftes Qi eliminiert. Dabei werden Endorphine freigesetzt, die Schmerzen lindern, das Immunsystem stabilisieren bzw. das Wohlbefinden steigern.

Akupunktur ist in geschulter Hand praktisch nebenwirkungsfrei, jederzeit wiederholbar und auch neben anderen Behandlungsverfahren einsetzbar.

In der Schwangerschaft ist die Akupunktur bei Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis), bei Rückenschmerzen und zur Geburtserleichterung einsetzbar.

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Wie wirkt die analgetische (schmerzstillende) Wirkung nach westlichem Verständnis ?

Schmerzwahrnehmung: Überall im Gewebe befinden sich sog. „Nozirezeptoren“ (Schmerzfühler). Verspürt man einen Schmerz z.B. durch einen Tritt gegen das Schienbein wandeln diese den Schmerzreiz in einen elektrischen Impuls um, der über Nervenfasern zum Rückenmark geleitet wird. Spezielle Zellen im hinteren Anteil des Rückenmarkes (die Hinterhornneurone) senden wiederum einen elektrischen Impuls aus, der über lange Nervenfasern des Rückenmarkes bis hin zum Zwischenhirn gelangt. Im Zwischenhirn wird der Schmerzreiz emotional eingefärbt und bewertet. Hier unterscheidet der Körper zwischen dem harmlosen Schmerz z.B. durch das Verbrennen am Bügeleisen, von einen lebensbedrohenden Schmerz z.B. bei einem Herzinfarkt. Nach erneuter Umschaltung erreicht der Impuls schließlich das Großhirn. Im Großhirn wird der Schmerzreiz innerhalb des Körpers lokalisiert. Wirkungsweise der Akupunktur

1. die „sofortanalgentische“ Wirkung
Wird eine Nadel in einen Akupunkturpunkt gestochen so kommt es im Gewebe zu einer Freisetzung von Botenstoffen z. B. Histamin, Prostaglandin E2, Substanz P ; dies kann man an einer Rötung der Haut um den Akupunkturpunkt (ähnlich der Rötung durch einen Insektenstich) sehen. Die Nozirezeptoren werden hierdurch erregt und die Hinterhornneuronen werden in der Folge durch Überträgersubstanzen (Enkephalin + Dynorphin, sog, Neurotransmitter) gehemmt. Der eigentliche Schmerzreiz gelangt nicht mehr in voller Ausprägung bis zum Großhirn und wird entweder vermindert oder gar nicht wahrgenommen.

2. die „Langzeitwirkung“ der Akupunktur
Einem ganz anderen Prinzip folgt die Langzeitwirkung. Seit Ende der 70er Jahre weiß man, das Teile des Zwischenhirns (Hypothalamus) nach einer Akupunkturbehandlung Hormone ausschütten, die ähnlich dem Morphium, eine schmerzlindernde Wirkung haben. Dieses „köpereigene Morphium“ heißt ß-Endorphin und wurde 1975 entdeckt.

Den Nachweis von hohen Endorphinspiegeln in der Rückenmarksflüssigkeit gelang im wesentlichen dem kanadischen Professor B. Pomeranz und einer schwedischen Forschungsgruppe um Professor Sjölund. Interessant war auch ein Forschungsansatz von Prof. Meyer der Patienten nach Akupunktur den Stoff Naloxon spritzte (Naloxon hebt die Wirkung von ß-Endorphinen auf und wird z.B. bei Überdosierung von Morphinen als „Gegenmittel“ verwendet) und damit die analgetische (schmerzlindernde) Wirkung aufhob. Zudem sprachen Katzen und Ratten denen die Hypothyse entfernt wurde, weniger auf Akupunktur an. Die Grundlagenforschung zeigt, daß den Endorphinen eine Schlüsselposition beim Verarbeiten von Schmerzreizen, aber auch im Bereich des Immunsystems und der Psyche zukommen. So vermitteln sie neben einer beruhigenden und euphorisierenden Wirkung auch eine immunstiumlierende Wirkung. (daher auch die Erfolge der Akupunktur bei allergischen Krankheitsbildern).

Akupunktur als Kassenleistung

In Rahmen eines Modellvorhabens sollte die Wirksamkeit der Akupunkturbehandlung für 3 Bereiche chronischer Beschwerden bestimmt werden:

Chronische Kopfschmerzen
Chronische Rückenbeschwerden im Lendenwirbelbereich und
Chronische Gelenkschmerzen in Knie und Hüfte.

Zum 30.12.2006 sind leider alle Akupunkturstudien beendet worden:
Die Akupunktur bezüglich Migräne, chronische Kopfschmerzen, Allergie sowie Akupunkturen zur Raucherentwöhnung / Abnehmen werden von den Krankenkassen nicht erstattet!

Die großen Akupunkturstudien haben die Wirksamkeit von Akupunktur in Eindruckvollerweise bewiesen, so dass sich speziell bei zwei Indikationen eine Erstattung durch die Krankenkassen "nicht verhindern ließ".

Jedoch wird jedoch zurzeit eine Beschränkung der Ärzte vorgenommen indem die Voraussetzung für die Abrechnung der Akupunktur durch verschiedene bürokratische Verfahren ad absurdum getrieben wird.

Neben den Kenntnissen der Akupunktur muss jetzt ein Arzt Fortbildungen in der "psychosomatischen Medizin" und der "speziellen Schmerztherapie" nachweisen.

Ärzte die zuvor über Jahre an den großen Akupunkturstudien teilgenommen haben und damit an dem Nachweis der Akupunktur als seriöse Therapiemöglichkeit entscheidend beigetragen haben, werden mit diesem Verfahren, ausgeschlossen.

Statt einer fundierten Akupunkturausbildung (A+ B-Diplomen) werden uns nun restrikte Beschränkungen auferlegt.

Aktuelle wissenschaftliche Studien zur Akupunktur

GERAC Studie (German Acupuncture Trials) = größte jemals durch-geführte prospektive wissenschaftliche Studie zum Thema Akupunktur weltweit.

Ergebnis:
Sowohl eine teilstandardisierte Akupunktur angelehnt an die „Traditionell Chinesische Medizin (TCM)“ als auch eine für die GERAC-Studien neu entwickelte Akupunktur (Sham), bei der an nicht chinesischen Akupunkturpunkten gestochen wird, sind langfristig wirksamer bei der Behandlung chronischer Kreuz- und Knieschmerzen als eine an leitlinien-orientierte Standardtherapie mit Medikamenten, Krankengymnastik und Massagen!

1162 Patienten nahmen an der Kreuzschmerzstudie teil. Sechs Monate nach Therapieende zeigten 71,1 % der mit TCM-Akupunktur behandelten Patienten eine deutliche Verbesserung. Bei der Sham-Akupunktur waren es noch 67.7% und bei der Standardtherapie 57.6 %. Unerlaubte Zusatztherapien wie Krankengymnastik oder Spritzen die durch Telefoninterviews erfasst wurden, ließen die Erfolgsraten auf 47,6 % für TCM-Akupunktur,44,2 % für Sham Akupunktur und 27,4 % für die Standardtherapie (Medikamente + Krankengymnastik + Massagen) sinken.

Die noch nicht abschließenden Ergebnisse zur Teilstudie Knieverschleiß fielen drei Monate nach Therapieende ähnlich positiv aus.
An dieser Studie nahmen 1039 Patienten teil. Die Erfolgsraten mit TCM-Akupunktur 51 % und gerac-Akupunktur 48% fielen erneut fast doppelt so hoch aus als bei der konservativen Therapie 28%.

Pressestimmen zu GERAC Rheinische Post: „ Schulmedizin ausgestochen“

Eine neue Studie an gut 2000 Patienten belegt : Bei Knie- und Rücken-schmerzen lindert Akupunktur den Schmerz doppelt so wirksam wie die Schulmedizin. Das Ergebnis hat selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen.

Influence of acupuncture on pregnancy rate in patients who under assisted reproduction therapy… Wolfgang E. Paulus, M.D.., Mingmin Zhang, M.D. Erwin Strehler, M.D., Imam El-Danasouri, Ph.D. and Karl Sterzik, M.D.

Publiziert in Fertility and Sterility ® Vol 77 , No 4. April 2002


Inhalt:
160 Frauen welche am Christian Lauritzen Institut in Ulm wegen Sterilität sich einer künstlichen Befruchtung unterzogen, wurden in zwei Gruppen unterteilt. 80 Frauen bekamen vor und nach dem Embryotransfer eine Ohr und Körperakupunktur, während die andere Gruppe lediglich konventionell behandelt wurde. Die Frauen in der Akupunkturgruppe zeigten eine deutlich höhere Schwangerschaftsrate (42,5 %) gegenüber Ihrer nicht behandelten Kontrollgruppe (26,3 %)

Verbessert Akupunktur die orthopädischen Behandlung chronischer Rückenschmerzen – eine randomisierte, kontrollierte, verblindete Studie mit dreimonatiger Nachkontrolle Albrecht F. Molsberger, Jochen Mau, Danuta B. Pawelec, Janos Winkler

• Orthopädische Chirurgie und Forschung, Kasernenstraße 1b, 40213 Düsseldorf
• Abteilung für Stastik in der Medizin, Heinrich-Heine-Universität,40001 Düsseldorf
• Klinik am Park, 32805 Bad Meinberg

Publiziert in PAIN 99 (2002) 597-587


Inhalt:
Bislang die größte randomisierte Akupunkturstudie zu chronischen Rückenschmerzen. 174 Patienten nahmen an dieser Studie teil. 124 davon standen nach einem Follow-up- Zeitraum von 3 Monate für eine erneute Untersuchung zur Verfügung.
Die Patienten wurden in drei Therapiegruppen eingeteilt. Eine Behandlungsgruppe erhielt ausschließlich eine konventionelle orthopädische Therapie. Die zweite Gruppe erhielt neben der konventionellen orthopädischen Therapie eine Akupunkturbehandlung (Verum- Akupunkutur) während die dritte Gruppe eine eine konventionelle orthopädische Therapie kombiniert mit einer Anzahl von Akupunkturnadeln bekam die an Nicht-Akupunkturpunkten gesetzt wurden (Sham – Akupunktur oder „falsche Akupunktur“)

Ergebnis:
In der ersten Gruppe (nur konservative orthopädische Therapie) zeigten 43% der Patienten nach Therapieende eine Reduktion der Schmerzen um ≥ 50% nach drei Monaten hingegen nur noch 14% der Patienten. Bei der zweiten Gruppe (konservative orthopäd. Behandlung + „echte = Verum“-Akupunktur) sprachen am Therapieende 65% von einer Reduktion der Schmerzen um ≥ 50% nach drei Monaten stieg hier dieser Effekt sogar auf 77% an. Die Sham ( = falsche Akupunktur ) zeigte zunächst einen Erfolg bei 34% aller Patienten und fiel nach drei Monaten auf 29% ab.

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